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Besondere Angebote

  • Vorkurs Deutsch

Wenn aufgrund der Beobachtung eines Kindes anhand des SISMIK-Bogen (siehe unter Beobachtung der Kinder) ein erhöhter Förderbedarf im Bereich Sprache zu erkennen ist, besteht für die Kinder die Möglichkeit den Vorkurs Deutsch zu besuchen. Dieser Sprachkurs findet vor allem für Kinder statt, deren Eltern nichtdeutschsprachiger Herkunft sind. Seit einigen Jahren wurde dieser Sprachkurs jedoch auf Kinder erweitert, die zwar deutschsprachiger Herkunft sind, aber trotzdem einen erhöhten Förderbedarf im Bereich Sprache aufweisen. Der Vorkurs findet in den letzten eineinhalb Jahren vor Schulbeginn statt. Das erste halbe Jahr zunächst nur im Kindergarten und das letzte Jahr vor der Einschulung 1x pro Woche in der Schule und im Kindergarten. Der Umfang des gesamten Vorkurses beträgt 240 Unter-richtsstunden. Diese Stunden ergänzen und unterstützen die Tätigkeit der pädagogischen Fachkräfte im Bereich Sprache und Literacy und verbessern so die Startchancen der Kinder in der Schule.

 

Das Würzburger Trainingsprogramm "Hören, Lauschen, Lernen"

Nachdem in zahlreichen Studien bewiesen wurde, dass die phonologische Bewusstheit im Kindergartenalter leichter trainierbar ist als in späteren Jahren und somit evtl. Lese- und Rechtschreibschwächen vorgebeugt werden kann, haben wir uns entschlossen, dieses Trainingsprogramm auch in unserem Kindergarten durchzuführen. Eine positive Rückmeldung der Grundschullehrer, dass den Kindern die Anfänge des Lesen- und Schreibenlernens leichter fielen, hat uns ebenfalls bestärkt, dieses Trainingsprogramm weiterhin durchzuführen.

 

Phonologische Bewusstheit - Was ist das?
Es ist die Fähigkeit, mit Sprache umzugehen, d.h. die Kinder sollen erkennen, dass ein Satz bzw. ein Wort nicht nur etwas bedeutet, sondern auch eine Struktur hat. So lässt sich zum Beispiel ein Satz in einzelne Wörter zerlegen, ein Wort in einzelne Silben, Silben in Laute und Laute in Buchstaben.

 

Das Trainingsprogramm wird mit den Kindern im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung durchgeführt. Man trifft sich 20 Wochen lang täglich 10-15 min in einer Kleingruppe von max. 4-5 Kindern und übt spielerisch genaues Hinhören und Anwenden einzelner Wörter und Laute.
Zu Beginn des Programms üben die Kinder das genaue "Lauschen" auf verschiedene Geräusche des Alltags. Bei Reimspielen erkennen die Kinder, dass es auch in der Sprache zwar unterschiedliche, aber doch ähnlich klingende Wörter (Geräusche) gibt. Anschließend lernen die Kinder Sätze in Wörter zu zerlegen.
Mit Klatschübungen zerlegen die Kinder dann einzelne Wörter in Silben.
Bei der anschließenden Anlauterkennung sollen die Kinder lernen, den ersten Laut eines Wortes zu identifizieren und den Anlaut vom Rest des Wortes zu trennen.
Den Abschluss des Trainingsprogramms bildet dann das Buchstabe-Laut-Training. Hierbei geht es in erster Linie darum, die Lautstruktur durch Buchstabenbilder zu erkennen.
Die Kinder lernen nicht lesen oder schreiben, sondern einen Buchstabenlaut mit dem dazugehörigen Buchstabenbild zu verknüpfen.
Die 12 in der deutschen Sprache am häufigsten verwendeten Laute bzw. Buchstaben werden durch vielseitige Übungen verinnerlicht. (z.B. Buchstaben mit dem eigenen Körper darstellen, Buchstaben aus Sandpapier ertasten...)

Abschließend können wir sagen, dass mit diesem Programm sogenannte "Risikokinder" schon im Kindergarten nachhaltig gefördert werden können. Somit werden durch dieses Trainingsprogramm wichtige Weichen zum sicheren Lesen und Schreiben gestellt.

 
Intensive Vorschularbeit

Prinzipiell beginnt die Vorschularbeit der Kindergartenkinder mit dem ersten Tag im Kindergarten, da die Kinder mit allen oben genannten Förderbereichen stets immer wieder im Kindergartenalltag konfrontiert werden.


Im letzten Kindergartenjahr jedoch wird diese Förderung der Kinder noch intensiviert.
Die "Vorschulkinder" treffen sich regelmäßig einmal wöchentlich und üben begeistert für die Schule. Hierbei werden zwar ähnliche Angebote gemacht, wie bereits in der Gesamtgruppe in den ersten Kindergartenjahren, jedoch wird die Dauer der Beschäftigung ausgedehnt und die Arbeit der Kinder läuft konzentrierter ab. So werden die Kinder im sprachlichen, mathematischen, feinmotorischen, kognitiven, kreativen und sozialen Bereich auf die Schule vorbereitet.
Ein weiterer Höhepunkt im letzten Kindergartenjahr sind wohl auch die gezielten Exkursionen und Ausflüge, die nur die Vorschulkinder mit ihren Gruppenleitungen passend zum jeweiligen Jahresthema unternehmen dürfen.

 

Mathematisches Trainingsprogramm

Ein weiteres Förderkonzept für Kinder im Vorschulalter ist das Mathematikprogramm „Komm mit ins Zahlenland“, das von Dr. Gerhard Friedrich nach umfassenden Studien entwickelt wurde.

 

Nachdem es im Gehirn keinen „speziellen“ mathematischen Bereich gibt, fördert dieses Trainingsprogramm ein ganzheitliches Lernen in verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel:

  • Motorik

  • Sprachverständnis

  • taktile, visuelle und auditive Wahrnehmung

  • Orientierung im Raum und in der Zeit

  • Zusammenwirken der Sinne

  • Allgemeinwissen

  • Konzentration und Ausdauer…

 

Das mathematische Grundverständnis baut auf folgenden sechs Grundpfeilern auf:
  1. Sortieren (z.B. Spielsachen, Lego, Murmeln…)

  2. Muster (Ketten fädeln, logische Reihen nachlegen und fortführen)

  3. Zahlbegriff

  4. Geometrie (Symmetrie, Gleiches erkennen, Formen erkennen)

  5. Wiegen, Messen, Vergleichen (Balkenwaage zum Ausprobieren)

  6. Grafische Darstellung und Statistik (Anwesenheitsliste, Balkendiagramm)

 

Diese mathematischen Grundkenntnisse werden durch das Programm folgendermaßen erarbeitet: Die Kinder treffen sich in Gruppen von maximal 12 Kindern über einen Zeitraum von 10 Wochen einmal wöchentlich zu Einheiten von 1 – 1,5 Stunden. Hierbei werden den Kindern auf spielerische Art und Weise die Zahlen 1-10 näher gebracht. Für jede Zahl gibt es eine Figur/Puppe, die die Eigenschaft der Zahl für die Kinder greifbar macht. So ist zum Beispiel die 1 mit einer Zipfelmütze ausgestattet, die 2 besitzt einen Hut mit zwei Federn, die 3 hält drei Glöckchen in der Hand… Über den sogenannten Zahlenweg (0-10) gelangen die Kinder in das Zahlenland. Dort befinden sich Zahlengärten in geometrischen Formen, welche die jeweiligen Zahlen charakterisieren (1-Kreis, 2-Ellipse, 3-Dreieck, …). Die Kinder richten diese Zahlengärten mit den dazu passenden Zahlenhäusern und Zahlentürmen ein und machen so erste mathematische Erfahrungen. Wie zum Beispiel: Die Zerlegbarkeit von Zahlen, Erkennen und Benennen von Zahlen und ihren Würfelbildern, Anzahlaspekt, Zuordnungsaspekt…